Reggae entstand Ende der sechziger Jahre unter dem Einfluss von Soul, Jazz, R'n'B und Blues in Jamaika. Seine direkten Vorläufer waren Mento, Ska und

Reggae entstand Ende der sechziger Jahre unter dem Einfluss von Soul, Jazz, R’n’B und Blues in Jamaika. Seine direkten Vorläufer waren Mento, Ska und Rocksteady. Von Jamaika breitete sich der Reggae zunächst nach Großbritannien aus und war spätestens ab 1968 weltweit bekannt. Heute ist er eine der bedeutendsten Stilrichtungen der populären Musik. Die jamaikanische Reggae-Musik ist seit 2018 als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Die Liedtexte des jamaikanischen Reggaes werden auf Patois gesungen, einer auf dem Englischen basierenden kreolischen Sprache mit zahlreichen Wortneuschöpfungen. Die Texte sind oft sozialkritisch und machen auf Missstände aufmerksam. Auch das Rauchen von Marihuana ist ein beliebtes Thema.

Der jamaikanische Nationalheld Bob Marley ist der bedeutendste Reggae-Musiker. Der klassische Reggae der siebziger Jahre, den er vertritt, wird heute oft als Roots-Reggae bezeichnet. Er entstand aus dem Ska, dem Rocksteady und dem frühen Pop-Reggae, der vorwiegend aus Großbritannien kam. In Großbritannien entwickelte sich gleichzeitig ein eigener Reggae-Stil, der von Bands wie The Police, The Jam, The Specials und The Clash vertreten wurde.

Seitdem hat der Reggae vielseitige Stilrichtungen entwickelt.

Dub

Der Dub ist eine sehr minimalistische Variante des Reggaes, die weitgehend auf Gesang verzichtet und starken Gebrauch von elektronischen Studioeffekten macht. Schon früh fanden sich auf den B-Seiten populärer Reggae-Singles Dub-Versionen der Songs. Heute sind Dub-Effekte aus den meisten Reggae-Varianten nicht mehr wegzudenken.

Ragamuffin (Ragga)

Als DJs begannen, Dub-Versionen mit Sprechgesang zu versehen, entstand der Ragamuffin. Dieser Sprechgesang wird in der Musik Toasting genannt und stammt vom Scat, einer Gesangsart des Jazz. Parallel zu dem Ragamuffin entstand aus dem Toasting in den siebziger Jahren der Hip-Hop in New York.

Deutscher Reggae

Den deutschen Reggae gibt es schon seit Ende der siebziger Jahre, doch erst seit der Jahrtausendwende sind auch deutsche Reggae-Künstler mit zum Teil deutschsprachigen Tracks in den Charts vertreten, allen voran Seeed, Gentleman und Culcha Candela.